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Therapieschäden in der Psychotherapie: Wenn der Therapeut / Psychiater / Behandler Fehler macht
Therapie ist Vertrauenssache. Als Hilfesuchender muss man sich, in der Position als Patient / Klient, darauf verlassen können, dass der gewählte Therapeut, die nötige Fachkompetenz besitzt und in der Lage ist, diese konstruktiv am Behandelten umzusetzen. Gelingt dies, was in den meisten Fällen der Fall sein dürfte, ist alles in Ordnung. Doch was soll man als Patient / Klient tun, wenn man das Erleben hat, dass das nicht der Fall ist? Darauf möchte ich in diesem Thema eingehen.
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Inspiriert wurde es durch einen synchronen Thread, in dem verschiedene Personen ihre wenig erbaulichen Erlebnisse schilderten:
(Sollte dies bei Dir ebenfalls zutreffen, nutze bitte diesen verlinkten Thread, danke.)
--> Psychotherapie: Schlechte Erfahrungen mit Therapeuten
Es gibt ein weiteres Thema, in dem ich darüber schreibe, wie man einen passenden Therapeuten überhaupt erst einmal ausfindig machen und nach welchen Kriterien für sich auswählen kann:
--> Psychotherapie - welcher Therapeut passt zu mir?
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Nun gut..
Was man tun kann, wenn man das Gefühl hat, dass der eigene Therapeut / Psychiater / Behandler einem nicht gut tut & Dinge praktiziert, die einem seltsam oder gar schädlich anmuten:
Schritt 1 (bevor man überhaupt irgendetwas Anderes tut!) Ich denke, man kennt das im Kontext lärmender Nachbarn. Ruft man die Polizei oder konsultiert den Mieterbund / einen Anwalt o. ä., werden diese Instanzen einem zuallererst anraten, ein Lärmtagebuch zu führen, um die Belästigung zu dokumentieren. Dabei geht es nicht um die Beweisbarkeit der einzelnen Punkte, sondern es wird davon ausgegangen, dass alleine die Form dieser Dokumentation eine gewisse Aussagekraft besitzt.
Dieser Punkt ist auch in unserem Kontext von großer Bedeutung. Denn ein Patient ist gegenüber dem Behandelnden per se in einer Position, in der man ihm leichter unterstellen kann, dass seine Wahrnehmung Verzerrungen unterliegen würde. Zum Einen aufgrund seiner generellen (behandlungsbedürftigen) Verfasstheit und zum Anderen, aufgrund dessen, dass er nun einmal nicht die Fachkraft ist und sein Urteil folglich auch nicht fachlich fundiert. Daraus folgt, dass der Therapeut sich mitunter, im Zweifelsfalle, auf eine Art Verwirrtheit des Patienten berufen kann, so dass dieser etwas missverstanden habe und daraus resultierend das Vertrauensverhältnis beschädigt worden wäre; was dann womöglich die Verwirrtheit vertieft und weiterem Missverstehen - natürlich ausschließlich seitens des Patienten - Vorschub geleistet hätte.
Hierin entfaltet sich dann die gesamte Destruktion eines Machtgefälles, das innerhalb einer therapeutischen Beziehung immanent ist. Jedenfalls so lange der Patient sich in Unsicherheit befindet. Um nun nicht nur diese Unsicherheit zu minimieren (was erst im zweiten Schritt, den ich im Folgeposting beschreiben werde, schlussendlich erfolgt), sondern auch die Chance zu vergrößern, dass ein missbräuchlich / unprofessionell agierender Therapeut, einen womöglich der Verwirrtheit bezichtigt, hat es sich bewährt, ein Therapietagebuch zu führen. Eines, das ähnlich einem Lärmprotokoll, in sachlicher und stichpunktartiger Struktur, Aussagen und Handlungen, so wie Zeitpunkte protokolliert.
Beispiel wie es NICHT sein soll: >>>Er (der Therapeut) war sehr gemein zu mir, unterstellte mit, ich wolle ihn manipulieren, schrie mich an und verängstigte mich damit sehr. Ich hätte heulen können. So was macht man doch nicht? Das ist so schlimm für mich. Ich versuche doch alles richtig zu machen.<<< <-- Keinesfalls in dieser Form! Daraus kann ein findiger Therapeut eine Verliebtheit und Rachegelüste kreieren, so er das anstrebt, um den Patienten zu diskreditieren und sich selbst zu läutern. Zusätzlich wird darin Verunsicherung und Verwirrtheit deutlich. Das ist genau das, was dann gegen den Patienten zu verwenden ist; so traurig und perfid das auch sein mag.
Beispiel wie es RICHTIG (nicht, bzw. wenig angreifbar) geht: >>>Herr / Frau XY erschien mir ungehalten und äußerte, dass er / sie sich von mir manipuliert sähe. Da er / sie dazu keine weiteren Erklärungen abgab, konnte ich dazu nichts sagen, selbst dann nicht, als Herr / Frau XY sehr laut und eindrücklich wurde. Ich verließ diese Therapiestunde mit dem Erleben, dass ich es nicht hatte recht machen können, indes jedoch hätte machen sollen; und empfand diese Situation folglich als wenig hilfreich und konstruktiv. Mich also eher noch zusätzlich belastend, als in irgendeiner Form inspirierend oder unterstützend.<<<
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Die sachliche Schilderung des eigenen Erlebens, alleine der Umstand, dass man dazu offensichtlich in der Lage ist, entzieht dem Vorwurf der Verwirrtheit in weiten Teilen den Boden. Und das - alleine das - ist das Fundament auf dem eine klare Emanzipation und Dokumentation von einem missbräuchlichen / unprofessionellem Therapieerleben fußt.
Tipp: Man kann sich bei solchem Therapietagebuch durchaus von einer Vertrauensperson helfen lassen, der man das Ganze vorlegt und um Versachlichung der Wortwahl bittet.
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[Weiteres folgt.]
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Therapieschäden in der Psychotherapie: Wenn der Therapeut / Psychiater / Behandler Fehler macht
Therapie ist Vertrauenssache. Als Hilfesuchender muss man sich, in der Position als Patient / Klient, darauf verlassen können, dass der gewählte Therapeut, die nötige Fachkompetenz besitzt und in der Lage ist, diese konstruktiv am Behandelten umzusetzen. Gelingt dies, was in den meisten Fällen der Fall sein dürfte, ist alles in Ordnung. Doch was soll man als Patient / Klient tun, wenn man das Erleben hat, dass das nicht der Fall ist? Darauf möchte ich in diesem Thema eingehen.
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Inspiriert wurde es durch einen synchronen Thread, in dem verschiedene Personen ihre wenig erbaulichen Erlebnisse schilderten:
(Sollte dies bei Dir ebenfalls zutreffen, nutze bitte diesen verlinkten Thread, danke.)
--> Psychotherapie: Schlechte Erfahrungen mit Therapeuten
Es gibt ein weiteres Thema, in dem ich darüber schreibe, wie man einen passenden Therapeuten überhaupt erst einmal ausfindig machen und nach welchen Kriterien für sich auswählen kann:
--> Psychotherapie - welcher Therapeut passt zu mir?
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Nun gut..
Was man tun kann, wenn man das Gefühl hat, dass der eigene Therapeut / Psychiater / Behandler einem nicht gut tut & Dinge praktiziert, die einem seltsam oder gar schädlich anmuten:
Schritt 1 (bevor man überhaupt irgendetwas Anderes tut!) Ich denke, man kennt das im Kontext lärmender Nachbarn. Ruft man die Polizei oder konsultiert den Mieterbund / einen Anwalt o. ä., werden diese Instanzen einem zuallererst anraten, ein Lärmtagebuch zu führen, um die Belästigung zu dokumentieren. Dabei geht es nicht um die Beweisbarkeit der einzelnen Punkte, sondern es wird davon ausgegangen, dass alleine die Form dieser Dokumentation eine gewisse Aussagekraft besitzt.
Dieser Punkt ist auch in unserem Kontext von großer Bedeutung. Denn ein Patient ist gegenüber dem Behandelnden per se in einer Position, in der man ihm leichter unterstellen kann, dass seine Wahrnehmung Verzerrungen unterliegen würde. Zum Einen aufgrund seiner generellen (behandlungsbedürftigen) Verfasstheit und zum Anderen, aufgrund dessen, dass er nun einmal nicht die Fachkraft ist und sein Urteil folglich auch nicht fachlich fundiert. Daraus folgt, dass der Therapeut sich mitunter, im Zweifelsfalle, auf eine Art Verwirrtheit des Patienten berufen kann, so dass dieser etwas missverstanden habe und daraus resultierend das Vertrauensverhältnis beschädigt worden wäre; was dann womöglich die Verwirrtheit vertieft und weiterem Missverstehen - natürlich ausschließlich seitens des Patienten - Vorschub geleistet hätte.
Hierin entfaltet sich dann die gesamte Destruktion eines Machtgefälles, das innerhalb einer therapeutischen Beziehung immanent ist. Jedenfalls so lange der Patient sich in Unsicherheit befindet. Um nun nicht nur diese Unsicherheit zu minimieren (was erst im zweiten Schritt, den ich im Folgeposting beschreiben werde, schlussendlich erfolgt), sondern auch die Chance zu vergrößern, dass ein missbräuchlich / unprofessionell agierender Therapeut, einen womöglich der Verwirrtheit bezichtigt, hat es sich bewährt, ein Therapietagebuch zu führen. Eines, das ähnlich einem Lärmprotokoll, in sachlicher und stichpunktartiger Struktur, Aussagen und Handlungen, so wie Zeitpunkte protokolliert.
- Datum - Uhrzeit und Dauer der Therapiesitzung / des Termins
- Wesentliche behandelte Themen und stichpunktartige Auszüge an Aussagen des Therapeuten / Psychiaters / Behandlers
- Handlungen und Unternehmungen, die innerhalb dieses Termins erfolgten (eventueller Körperkontakt, private Aktivitäten wie Spaziergänge oder Besuche im Café o. ä. m.)
- Jegliche Dinge, die einem selbst ungewöhnlich erschienen oder Unwohlsein auslösten (anschreien, Unterstellungen, Berührungen, anstarren o. ä. m.)
Beispiel wie es NICHT sein soll: >>>Er (der Therapeut) war sehr gemein zu mir, unterstellte mit, ich wolle ihn manipulieren, schrie mich an und verängstigte mich damit sehr. Ich hätte heulen können. So was macht man doch nicht? Das ist so schlimm für mich. Ich versuche doch alles richtig zu machen.<<< <-- Keinesfalls in dieser Form! Daraus kann ein findiger Therapeut eine Verliebtheit und Rachegelüste kreieren, so er das anstrebt, um den Patienten zu diskreditieren und sich selbst zu läutern. Zusätzlich wird darin Verunsicherung und Verwirrtheit deutlich. Das ist genau das, was dann gegen den Patienten zu verwenden ist; so traurig und perfid das auch sein mag.
Beispiel wie es RICHTIG (nicht, bzw. wenig angreifbar) geht: >>>Herr / Frau XY erschien mir ungehalten und äußerte, dass er / sie sich von mir manipuliert sähe. Da er / sie dazu keine weiteren Erklärungen abgab, konnte ich dazu nichts sagen, selbst dann nicht, als Herr / Frau XY sehr laut und eindrücklich wurde. Ich verließ diese Therapiestunde mit dem Erleben, dass ich es nicht hatte recht machen können, indes jedoch hätte machen sollen; und empfand diese Situation folglich als wenig hilfreich und konstruktiv. Mich also eher noch zusätzlich belastend, als in irgendeiner Form inspirierend oder unterstützend.<<<
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Die sachliche Schilderung des eigenen Erlebens, alleine der Umstand, dass man dazu offensichtlich in der Lage ist, entzieht dem Vorwurf der Verwirrtheit in weiten Teilen den Boden. Und das - alleine das - ist das Fundament auf dem eine klare Emanzipation und Dokumentation von einem missbräuchlichen / unprofessionellem Therapieerleben fußt.
Tipp: Man kann sich bei solchem Therapietagebuch durchaus von einer Vertrauensperson helfen lassen, der man das Ganze vorlegt und um Versachlichung der Wortwahl bittet.
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[Weiteres folgt.]
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